Erste Hilfe für Sportler: sei ein HELD!

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Im ersten Video von Pushing Limits habt ihr vielleicht schon bemerkt: Erste Hilfe kann so einfach sein! Das Einzige, was man falsch machen kann, ist es, nicht zu reagieren.

Gesundheit Erste Hilfe
Geschrieben von Karina Schmidt 11. Mai 2019

Im ersten Video von Pushing Limits habt ihr vielleicht schon bemerkt: Erste Hilfe kann so einfach sein! Das Einzige, was man falsch machen kann, ist es, nicht zu reagieren. Damit ihr auch im Notfall nicht lange überlegen müsst,  wie man sich richtig verhält, habe ich das Wichtigste für euch zusammengefasst.

Eigenschutz geht immer vor!

Die erste Regel für das Verhalten bei Notfällen ist: "EIGENSCHUTZ GEHT IMMER VOR!". Egal, was passiert ist - wir sollten uns nie selbst in Gefahr begeben, denn wenn wir selbst Schaden nehmen, nützt das dem Betroffenen nichts. Wir sollten also immer mit einer gewissen Vorsicht und offenen Augen in solche Notfallsituationen hineingehen, gerade im Straßenverkehr. Das bedeutet natürlich NICHT, dass man einen Verletzten auf der Straße liegen lassen soll, um sich selbst nicht zu gefährden - nein, aber für solche Situationen eine Warnweste mitzuführen kann sinnvoll sein und natürlich auch die betroffene Person, wenn möglich aus dem Gefahrenbereich zu bringen. Auch Einmalhandschuhe solltet ihr euch - falls vorhanden - anziehen.

Erste HilfeEine Rettungsdecke sollte immer griffbereit sein

Natürlich gibt es in der Ersten Hilfe auch immer Situationen, denen wir uns nicht gewachsen fühlen. Wenn ich beispielsweise kein Blut sehen kann, aber genau in solch eine Situation gerate, dann kann ich vielleicht keinen Verband anlegen, aber einen Notruf absetzen geht IMMER und ist sogar Pflicht. Aber: wo muss man überhaupt anrufen? Und was muss man am Telefon sagen? Viele haben Angst vor solch einem Anruf, aber keine Sorge. Die Nummer der Wahl in solchen Fällen ist die 112.

"Die Nummer der Wahl ist die 112"

Dort sitzen speziell geschulte Fachkräfte mit Feuerwehr- und notfallmedizinischer Ausbildung. Sie werden euch zuerst nach dem Unfallort fragen und nach und nach alles mit euch am Telefon durchgehen, was sie an Informationen brauchen. Wichtig ist, dass ihr nicht einfach auflegt, sondern auf Rückfragen des Leitstellenmitarbeiters wartet. Versucht, auch in Notfallsituationen ruhig zu bleiben und nicht unüberlegt zu handeln. Was der Betroffene am dringendsten braucht, ist jemand, der hilft! Und oftmals hilft schon eure pure Anwesenheit. Eine wunderbare Merkregel, um an die wichtigsten Maßnahmen in der Ersten Hilfe zu denken, ist die HELD-Regel.

Sei ein HELD!

Hilfe rufen: Holt euch Hilfe! Zu zweit fühlt man sich meist sicherer und viele Erste Hilfe Situationen können einfacher bewältigt werden - zum Beispiel bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung. Mit "Hilfe rufen" ist aber vor allem auch der Notruf unter der Nummer 112 gemeint.

Ermutigen/Trösten: Meiner Meinung nach das Wichtigste in der Ersten Hilfe. Behaltet den Betroffenen im Auge und lasst ihn nicht allein. Gebt ihm Sicherheit und tröstet ihn. Unterstützt ihn, indem ihr z.B. bei der Lagerung hinter ihm kniet, sodass er sich anlehnen kann. Sprecht mit dem Betroffenen - ihr könnt so feststellen, ob sich sein Zustand verschlechtert und sorgt gleichzeitig für etwas Ablenkung.

Lebenswichtige Funktionen kontrollieren: Schaut euch den Betroffenen an, denn es gibt viele Hinweise auf den Zustand, die wir direkt sehen können.

  •  Wie sieht die Haut aus? Ist sie blass? Ist sie rosig?
  • Sind die Lippen bläulich verfärbt?
  • Nehmt die Hand des Betroffenen, wenn dieser das zulässt. Ist die Haut kalt? warm? Ist sie kaltschweißig?
  • Wie ist die Atmung? Ist überhaupt eine Atmung vorhanden? (Bei Bewusstlosen Personen IMMER den Kopf überstrecken, um die Atmung zu kontrollieren) - ist die Atmung schnell oder langsam? Bekommt der Betroffene schlecht Luft?
  • Versucht bitte nicht, den Puls zu tasten, wenn ihr euch damit nicht auskennt. Ihr seid in solchen Momenten wahrscheinlich so aufgeregt, dass ihr einen Puls ohnehin nicht zuverlässig überprüfen könntet. Außerdem muss man dazu wissen, wo genau man ihn tasten kann und wie sich ein normaler Puls anfühlen sollte. Euer Indikator ist die Atmung! Eine schnelle und flache Atmung, in Verbindung mit blasser, kaltschweißiger Haut sollte Immer ein Alarmsignal für euch sein.

Decke unterlegen/zudecken: die Decke ist euer wichtigstes Hilfsmittel in der ersten Hilfe. Bietet sie dem Betroffenen an (z.b Rettungsdecke). Wenn jemand ein medizinisches Problem hat, beispielsweise einen Schock oder starke Schmerzen, dann ist es auch wichtig, dass der Betroffene nicht auskühlt. Was viele nicht wissen: selbst im Sommer bei 30 Grad und heißem Asphalt kühlt der Körper sehr schnell aus, auch wenn das erstmal unlogisch klingt. Sehr viel Wärme geht dabei über den Rücken verloren - es ist also wichtig, die Decke um und auch UNTER den Körper zu legen.

Im Notfall einfach zu merken: die HELD-RegelIm Notfall einfach zu merken: die HELD-Regel

Dranbleiben!

Erste Hilfe kann sehr vielfältig sein. Vom kleinen Pflaster, bis hin zur Herz-Lungen-Wiederbelebung kann uns alles begegnen und zwar nicht nur im Sport, sondern auch zu Hause mit unseren Lieben. Das sollte man sich immer vor Augen halten und es als Ansporn sehen, regelmäßig Erste Hilfe Kurse zu besuchen, in denen ihr die Maßnahmen erlernt und festigt. Nur regelmäßige Wiederholungen machen euch für den Fall der Fälle sicherer!

"Ihr könnt nichts falsch machen! Falsch wäre es, nichts zu tun!"

Außerdem gibt es natürlich immer wieder neue Erkenntnisse in der Medizin, die sich auch auf die Erste Hilfe Maßnahmen auswirken. Es ist daher sinnvoll, sein Wissen immer mal wieder aufzufrischen. Die wichtigste Botschaft ist allerdings: Ihr könnt nichts falsch machen! FALSCH wäre es NICHTS zu tun. Ein Erste Hilfe Set speziell fürs Rad gibt es hier Rettungsdecken passen in jede Trikottasche - ihr findet sie hier


Notfallsanitäterin
Seit 2009 ist Karina hauptberuflich im Rettungsdienst tätig. Als Notfallsanitäterin weiß die 29-jährige, wie wichtig es ist, dass im Ernstfall schnell Hilfe geleistet wird. Um ihr Wissen weiter zu vermitteln, ist sie Ausbilderin im Sanitätsdienst beim DRK und arbeitet dort ehrenamtlich. Auch im Sport kommt es für Karina auf jede Sekunde an - denn sie ist Triathletin mit Herz und Seele.

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