Die Faszienrolle ist heutzutage in aller Munde und zum festen Trainingsgerät vieler Sportler geworden. Doch was sind eigentlich Faszien und wie funktioniert das Training mir der harten Schaumstoffrolle? Antworten findet ihr hier.
Lange Zeit wurde dem Fasziengewebe, das Muskeln und Knochen des menschlichen Körpers umgibt, keine große Aufmerksamkeit geschenkt. Es wurde davon ausgegangen, es handle sich lediglich um eine muskelumschließende Bindegewebshülle. Doch das Fasziengewebe ist ein sehr wichtiges Organ unseres Körpers. Es umhüllt nicht nur den gesamten Körper, sondern unterteilt darüber hinaus alle Strukturen wie Organe, Muskeln, sowie die Knochen und verbindet diese aufwendig miteinander.
Das sogenannte Fasziennetz hat somit kein Anfang und kein Ende. Das faserige kollagene Bindegewebe geht nahtlos über eine Vielzahl von Beuteln und Septen im Inneren eines jeden Muskeln ineinander über. Faszien spielen eine wichtige Rolle in der muskulären Kraftübertragung, der Körperwahrnehmung, der Schnelligkeit und der Beweglichkeit. Ein gut funktionierendes Fasziengewebe bringt viele Eigenschaften mit die sich positiv auf die körperliche Leistungsfähigkeit, vor allem auf die Bewegungsökonomie auswirken.
Jedoch funktioniert dieses Gewebe nicht immer optimal, gerade nach intensiven sportlichen Belastungen können Schmerzen ausgelöst werden. Es kommt zur Verspannungen und Verklebungen, die mit Hilfe einer Faszienrolle gelöst werden können. Die modernen Sportgeräte sind mittlerweile für jeden Sportler zugänglich.
Sehr viele sportlichen Verletzungen sind von faszialer Natur dazu gehören beispielsweise:
- Muskelkater
- Muskelzerrungen und Faserrisse
- Überlastungssyndrome
- Viele Arten von Rückenschmerzen
Eine wichtige Erkenntnis im Vorhinein sollte aber sein, dass Faszienbereiche niemals unabhängig voneinander funktionieren. Beim Training mit der Faszienrolle arbeitet man sich entlang der myofaszialen Leitlinien einer Muskelkette. Die Ursache eines Schmerzes kann daher an einer anderen Stelle lokalisiert sein, als der Schmerz selbst.
Zum Training mit der Faszienrolle
Um die Muskelkette gut ausrollen zu können wird die Hartschaumrolle unter den zu behandelnden Körperteil gelegt. Man versucht über den ausgelösten Druck den Muskel zu entspannen. Dies kann je nach Körperregion eine schmerzhafte Herausforderung darstellen. Oftmals ist direkt nach dem Rollentraining eine Schmerzreduktion und eine Zunahme der Beweglichkeit in den betroffenen Regionen spürbar.
Wichtig bei der Arbeit mit der Rolle ist die Langsamkeit der Bewegung. In der Literatur ist eine Geschwindigkeit von etwa 1 cm pro Minute als optimal herauszufinden. In dieser Zeit sollen Verspannungen und Verklebungen des Bindegewebes gut lösbar sein. Ein gezieltes Faszientraining führt zur Verbesserung der Beweglichkeit, einer Leistungssteigerung und beugt Verletzungen vor.
Nach Verletzungen sorgt das Training zu einer rascheren Regeneration. Wichtig für alle Sportler ist aber, dass langsames Rollen sowie ausgiebiges Dehnen vor sportlichen Belastungen unangebracht sind. Beides führt zur Muskeldetonisierung und sollte daher nach der sportlichen Aktivität durchgeführt werden.