Heidelberg, 13.06.2018. Ärzte der SPORTOPAEDIE Heidelberg untersuchten am Beispiel des ehemaligen Triathlonprofis Timo Bracht, welche Auswirkungen 30 Jahre Hochleistungssport im Triathlon und 500.000 Trainingskilometer auf den menschlichen Körper haben. Nun werden die Ergebnisse der Studie veröffentlicht.
"Welche Auswirkungen haben 30 Jahre Hochleistungssport auf den menschlichen Körper?"
Mit 42 Teilnahmen und 10 Siegen bei Rennen der Marke IRONMAN, 3 Europameister-Titeln auf der Langdistanz und 7 Top 10 Platzierungen bei der IRONMAN World Championship auf Hawaii zählt der ehemalige Triathlon-Profi
Timo Bracht zu den erfolgreichsten deutschen Triathleten auf der Langdistanz. Allein in der Zeit von 2003 - 2017 trainierte der Eberbacher 8.952 km Schwimmen, 245.476 km Radfahren und 41.158 km Laufen, um bei internationalen Triathlon-Wettkämpfen auf Weltklasse-Niveau anzutreten.
Nach seinem letzten Rennen und dem Ende seiner Langzeit-Karriere ist Timo Bracht nun Teil einer Studie, bei der der gesamte Bewegungsapparat des Sportlers auf Spuren der letzten Jahre untersucht wurde.
Timo Bracht präsentiert am morgigen Tag zusammen mit den Ärzten der SPORTOPAEDIE Heidelberg Teile einer Studie über die Auswirkungen von 30 Jahren Hochleistungssport im Triathlon auf den menschlichen Körper.
Die Studie wurde durch Initiative von Timo Bracht und seinen langjährigen Physiotherapeuten Dirk Lederer ins Leben gerufen und federführend von Dr. med. Pieter Beks von Januar bis März 2018 durchgeführt. Weiterhin beteiligt waren weitere Ärzte der
SPORTOPAEDIE Heidelberg, die Kardiologen Dr. med. Johannes Riffel und Dr. med. Marco Ochs der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg sowie Sportkardiologe Prof. Dr. med. Jürgen Scharhag vom Klinikum rechts der Isar in München.
Fragen im Fokus
Im Fokus der Studie standen zwei Fragen:
- Wie kann der Körper derartige Hochleistungen erreichen?
- Wie wirkt sich eine Langzeitkarriere als Hochleistungstriathlet auf den menschlichen Körper aus?
"Wenn man die Belastungen sieht, mit denen Timo im Laufe seines Trainingsalltags konfrontiert war, fragt man sich automatisch, welche Folge diese Höchstleistungen für den menschlichen Körper haben könnten. Man kann sich kaum vorstellen, dass eine so hohe Belastung über so viele Jahre keine Spuren hinterlässt.", so Dr. med. Pieter Beks, der die Studie orthopädisch begleitete.
Wenn man die Belastungen sieht, mit denen Timo im Laufe seines Trainingsalltags konfrontiert war, kann man sich kaum vorstellen, dass eine so hohe Belastung über so viele Jahre keine Spuren hinterlässt.
Insbesondere an den Gelenken der unteren Extremitäten und den Schultergelenken rechnete der Heidelberger Arzt mit Hinweisen auf die hohe Trainingsbelastung.
Die Spezialisten untersuchten mit Hilfe eines Hochfeld- Kernspintomographen den gesamten Bewegungsapparat sowie das Herz- Kreislauf-System von Timo Bracht.
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Foto: J. Schiemann[/caption]
Das Ergebnis überrascht: kernspintomographisch zeigten sich keine wesentlichen Verschleißerscheinungen in den untersuchten Regionen. Im Gegenteil: es waren für das Alter unterdurchschnittlich geringe Veränderungen sichtbar. Die positiven Untersuchungsergebnisse waren für die Ärzte ein Grund, zu forschen, welche Faktoren diese Entwicklung so positiv beeinflusst haben.
"Man kann nicht behaupten, dass Timo Bracht genetisch besonders begünstigt ist. Er verfügt über die gleichen normalen genetischen Voraussetzungen wie jedermann", sagt Prof. Walter Schmidt von der Uni Bayreuth.
"Man kann nicht behaupten, dass Timo Bracht genetisch besonders begünstigt ist. Er verfügt über die gleichen normalen genetischen Voraussetzungen wie jedermann."
Die Experten setzten sich daher intensiv mit dem Trainingskonzept von Timo Bracht auseinander und analysierten seine detailliert dokumentierten Trainingspläne der vergangenen Jahre.
Die Ergebnisse der Studie werden im Rahmen der Veranstaltungsreihe "20 Jahre SPORTOPAEDIE" zusammen von Timo Bracht, seinem Physiotherapeuten Dirk Lederer sowie Orthopäde Dr. med. Pieter Beks vorgestellt und im Nachgang veröffentlicht.
Die Veranstaltung findet in den Räumlichkeiten der Klinik Sankt Elisabeth in Heidelberg am 14.06.2018 um 18:00 statt. Weitere Informationen sowie die offizielle Pressemitteilung findet ihr
hier.