Egal, ob im Hallenbad oder im Freibad, überall am Beckenrand sieht man so allerhand Utensilien fürs Schwimmtraining rumliegen. Doch wozu ist das alles gut und was ist wirklich sinnvoll? Wir erklären es.
Das Häufigste: Der Pull-Buoy
Er wird zwischen die Oberschenkel geklemmt, um "nur Arme" zu schwimmen. Er gibt Auftrieb und ist daher sehr beliebt bei Kraul-Einsteigern. Er birgt dadurch aber auch die Gefahr, dass die Körperspannung vernachlässigt wird, die sonst dafür sorgt, dass die Beine nicht absinken. Wer dies beachtet, kann den Pull Buoy super nutzen, um sich ganzheitlich auf den Armzug zu konzentrieren.
Das Pendant dazu: Das Brett
Es wird mit ausgestreckten Armen nach vorne gehalten, um dann lediglich durch Beinschlag vorwärts zu kommen. Dies erfordert viel Zeit und Geduld, was sich aber in jedem Fall lohnt, da der Beinschlag maßgeblich für die Wasserlage ist und ebenso wichtig für den Vortrieb beim Kraulschwimmen.
Die Kombination: Der Kick-Buoy
Der Kick-Buoy (oder je nach Hersteller auch anders bezeichnet) ist Pull-Buoy und Brett in Einem und ist somit für beide Einsatzgebiete zu 100% geeignet.
Der Heckmotor: Flossen
Flossen sind vor allem für Technikübungen sinnvoll, da sie ohne viel Anstrengung Vortrieb und somit eine gute Wasserlage erzeugen, wodurch die volle Konzentration auf die Technikübung möglich ist.
Ein weiterer Einsatz ist, sich an Geschwindigkeit zu gewöhnen, mit schnellen Beinen zu beschleunigen, dass die Arme "zwangsweise" Frequenz machen müssen. Flossen gibt es in verschiedenen Längen, zum Sportschwimmen eignen sich am besten Kurzflossen.
Der Frontmotor: Paddles
Paddles sind häufig im Schwimmbecken vertreten, da bekannt ist, dass sie zu mehr Kraft beim Armzug verhelfen. Der bedenkenlose Einsatz ist nur bei sauberer Kraultechnik empfehlenswert, da andernfalls die Schulter auf Dauer nicht mitspielen wird. Auch sollte der Körper langsam an den Einsatz von Paddles gewöhnt werden, um die Gesundheit nicht zu gefährden. Bei Paddles geht es nicht darum, wer die größeren hat.
Im besten Fall ist nur der Mittelfinger an dem Paddle fixiert und dieses ragt maximal einen Zentimeter über die Fingerspitzen hinaus. Für Einsteiger und Jugendliche sind auch Fingerpaddles eine gute Alternative.
Für Geübte: Der Schlauch
Der Schlauch ist der mit Abstand günstigste, platzsparendste und ehrlichste Begleiter im Schwimmtraining. Mit einem alten Fahrradschlauch die Knöchel zusammenbinden und schon kann es losgehen: Kraulschwimmen ohne Beine. Zu Beginn kann zusätzlich ein Pullbuoy verwendet werden - erstaunlich, mit Schlauch ist es deutlich schwieriger. Die Beine schummeln wohl doch oft beim "nur Arme" schwimmen.
Die Exoten: Frontschnorchel, Antipaddles, Forearm Paddles
Der Frontschnorchel eignet sich für Schwimmer, die Probleme mit der Atmung haben, um sich ohne Sauerstoffmangel auf den Armzug zu konzentrieren. Somit ist er nur zu Beginn ein sinnvoller Begleiter. Antipaddles sind auf einer Seite rund, wodurch kein Wasser mit der Handfläche verdrängt werden kann.
Bilde mit der Hand eine Faust, um ohne Geld auszugeben das gleiche Gefühl zu erreichen. Forearm Paddles dienen dazu beim Wasserfassen in der Zugphase das Handgelenk steif zu lassen. In der Druckphase ist es allerdings auch fixiert, was nachteilig ist. Besser ist es, das Handgelenk an Land mit einem Theraband aktiv zu stabilisieren, statt es beim Schwimmen passiv zu fixieren.