Davon träumen wohl die meisten Sportler: Leistungsentwicklung wie von selbst, und am Besten über Nacht. Leider ist es nicht so einfach - aber: (mit legalen Mitteln) eine optimale Performance zu entwickeln, ist auch keine Hexerei.
Man muss im Prinzip nur ein paar grundsätzliche Zusammenhänge verstehen und umsetzen, schon hat man mit einer individualisierten Ernährungsstrategie ein wirksames Instrument an der Hand, um sich gesund im Rahmen der individuellen Möglichkeiten, bestmöglich zu entwickeln.
Die individuelle Leistungsentwicklung eines Athleten ist, wie wir wissen von vielen Faktoren abhängig: Die Genetik des Sportlers spielt dabei eine extrem wichtige Rolle. Welche physischen und psychischen Eigenschaften in die Wiege gelegt wurden, die Grundvoraussetzung für sportlichen Erfolg sind. Ein weiterer, sehr wichtiger Einflussfaktor ist das Training, das individuell und intelligent an den einzelnen Athleten angepasst werden sollte.
Die individuelle Leistungsentwicklung eines Athleten ist von vielen Faktoren abhängig
Man weiß aus zahlreichen, evidenzbasierten Arbeiten der letzten Jahre, dass die Ernährung im Zusammenhang mit individueller Leistungsentwicklung einen sehr hohen Stellenwert hat. Genau dieser Bereich wird sehr oft einfach unterbewertet bzw. fällt ganz unter den Tisch. Warum ist die Ernährung denn so wichtig - abgesehen davon, dass sie den Körper mit Energie versorgt?
Dazu sollten wir uns folgende Frage stellen: Warum kann sich die Leistungsfähigkeit eines Menschen überhaupt verändern, welche Voraussetzungen muss es im Körper geben, die ihn dazu befähigen?
Die Reize der Muskulatur
Eine Voraussetzung liegt in unserer Muskulatur: Die menschliche Muskulatur verfügt über eine enorme Plastizität (= Verformbarkeit) und ist in dazu der Lage, in ihrer so genannten metabolischen Leistungsfähigkeit Veränderungen vorzunehmen. Das bedeutet beispielsweise, dass sich der Fettstoffwechsel unter bestimmten Voraussetzungen verbessern oder verschlechtern kann.
Ein weiter Grund für die Veränderung auf der Leistungsebene ist, dass unsere Muskulatur auf zwei Reize reagieren kann. Das ist zum einen der so genannte kontraktile Reiz, also der Trainingsreiz, und zum anderen der so genannte nutritive Reiz, also der Nahrungsreiz. Die Art des Trainingsreizes ist verantwortlich für die Art der Trainingsanpassung / Adaption. Die Ausprägung der entsprechenden Adaption hängt ab, wie oft, wie lange und wie intensiv der Trainingsreiz ausgeführt wird. Also von der Frequenz, der Dauer und der Intensität des Trainings.
Nun weiß man aus wissenschaftlichen Studien, dass der individuell angepasste Nahrungsreiz dazu in der Lage ist, mit dem Trainingsreiz auf Zellebene eine Wechselwirkung einzugehen. Durch die Interaktion dieser beiden Reize, auf die unsere Muskulatur wiederum reagieren kann, kommt es zur Verstärkung der entsprechenden Trainingsadaption. Vorausgesetzt, der Nahrungsreiz ist genau passend für die entsprechende Zielsetzung des Trainingsreizes. Ist das nicht der Fall, dann verschenkt der Athlet ganz einfach die Möglichkeit, das Maximum aus jeder Trainingseinheit herauszuholen.
Man kann das Ganze sehr einfach zusammenfassen: durch eine zielgerichtete, individualisierte Ernährungsstrategie ist der Athlet in der Lage, seine vielen harten Trainingsstunden maximal in Leistungssteigerung zu übersetzen und dabei seine Gesundheit zu stabilisieren.
Warum kann sich die Leistungsfähigkeit eines Menschen überhaupt verändern, welche Voraussetzungen muss es im Körper geben, die ihn dazu befähigen?
Macht man sich diese Zusammenhänge klar, dann wird schnell klar, welches Potential in einer flexiblen, intelligent angelegten individuellen Ernährungs- und Versorgungsstrategie steckt und wieviel Potential auf der anderen Seite auch verschenkt werden kann bzw. tatsächlich wird, wenn man es eben nicht macht.
Durch überlegtes Agieren kann ein Athlet seinen Körper quasi finetunen und im Rahmen seiner individuell möglichen Leistungsentwicklung unterstützen: Eine optimale angepasste Ernährung/Versorgungsstrategie macht aus einem mittelmäßig begabten Athleten keinen Olympiasieger, aber eine schlechte bzw. suboptimale Versorgungsstrategie hindert einen begabten Athleten möglicherweise daran, olympisches Gold zu gewinnen. Man sieht, es gibt eine ein großes Repertoire an Möglichkeiten das Bestmögliche aus sich herauszuholen, ohne zu illegalen Methoden greifen zu müssen.