Im Sommer diesen Jahres war ich für ein paar Tests bei meinem Partner
STAPS im gebioMized Concept Lab in München. Für Jonas von STAPS und mich ging es an diesem Test-Tag darum, die für mich optimal passenden Rennrad- bzw. Triathlon-Radschuhe zu finden und den Ursachen für meine neu aufgetretenen Sitzprobleme auf den Grund zu gehen.
Die Suche nach den richtigen Rennrad-Schuhen
In der Vergangenheit hatte ich beim Radfahren, vor allem bei längeren Ausfahrten, immer wieder Probleme mit brennenden Füßen. Das Phänomen verschlimmerte sich vor allem bei warmen Außentemperaturen. Mittels Fußdruck- und Fußvermessung kamen Jonas und ich zu der Erkenntnis, dass meine bisherigen Radschuhe schlichtweg im Vorfußbereich zu eng waren und meinen Fuß zusammendrückten. Das wiederum führte zu einem Brennen der Füße und wurde durch das zusätzliche Anschwellen der Füße bei Hitze gesteigert.
Im Vorfeld hatte ich mir einige Schuhmodelle unterschiedlicher Hersteller zum Testen besorgt. Für die Auswahl der richtigen Radschuhgröße, nutzte ich die folgende Methode zur Orientierung:
- Fußumrandung auf ein Blatt Papier zeichnen
- Die breiteste Stelle des Fußes auf dem Blatt Papier markieren
- Die Länge und die Breite des Fußes auf dem Blatt messen
Anhand der gemessenen Länge und Breite kann man anschließend die Schuhe auswählen.
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Schuhauswahl[/caption]
Zunächst habe ich alle Schuhe anprobiert und konnte so bereits 2 Schuhmodelle aufgrund der Passform ausschließen. Ein Triathlonschuh fiel für mich zudem aufgrund des Obermaterials raus.
So blieben noch 3 Schuhe zur Auswahl, welche wir ein paar Tests, wie beispielsweise Fußdruckmessungen, unterzogen. Schlussendlich entschied ich mich dabei für ein Modell der Marke Lake.
Worauf wurde bei den Tests geachtet?
Da die Kontaktstelle Fuß/Radschuh/Pedale hauptverantwortlich für die Kraftübertragung und damit für den Vortrieb des gesamten Rades ist, sollte der Fuß in die optimale Position gebracht werden. Dies kann mit Hilfe von passenden Radeinlagen geschehen, die auf die individuellen Eigenschaften der Füße angepasst werden.
Doch warum benötigt man Radeinlagen? Ganz einfach: jeder Fuß ist individuell verschieden und so können die Standardeinlagen in den Schuhen die Füße nur eingeschränkt supporten. Bei meiner Radeinlage vertraue ich auf ein Produkt aus dem Hause gebioMized: die maßgefertigten gebioMized-Einlage sorgt für eine bessere Druckverteilung und optimiert die Kraftübertragung auf das Pedal. Asymmetrien zwischen rechts und links können ebenfalls minimiert werden. Dadurch werden die Gesamtleistung gesteigert und Fußbeschwerden deutlich reduziert.
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Fußvermessung für die richtige Einlage[/caption]
Der Weg zur richtigen Einlage führt über eine akribische Vermessung der Füße.
Individuelle Druckmessungen im Radschuh zeigen in der Dynamik die speziellen Überlastungspunkte an. Diese können analysiert und durch die maßgefertigte Einlage entlastet werden.
Bei der Druckmessung meiner ,,alten Rennradschuhe sind ein scharfer Kontakt am Rand und punktuelle Druckstellen zu erkennen. Vorne im Zehenbereich sieht man deutlich, dass zu wenig Platz vorhanden ist.
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Fußabdruckmessung alter Schuh[/caption]
Im Gegensatz dazu ist beim ausgewählten neuen Schuh mehr Platz in der Zehenbox und mehr Bewegung am Kraftangriffspunkt zu erkennen.
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Fußabdruckmessung Lake-Schuh[/caption]
Beseitigung der Sitzprobleme
2017 war ich bereits der festen Überzeugung, endlich einen Sattel gefunden zu haben, mit dem ich gut zurechtkomme. Zunächst war ich mit diesem auch sehr zufrieden und hatte nur ab und an minimale Probleme. Das ist meiner Meinung nach allerdings normal. Als ich jedoch im März 2018 mit meinem Zeitfahrrad im Trainingslager war, bekam ich richtige Sitzprobleme und meine Ausfahrten wurden in Folge dessen teilweise richtig unangenehm. Bei meinem ersten Wettkampf der Saison 2018 über die Mitteldistanz hatte ich im Rennen mehr Probleme mit dem Sitzen als allem anderen. Höchste Zeit also, auf Ursachenforschung zu gehen.
Nach einem Vergleich meines alten mit einem neuwertigen Cobb-Sattel bemerkten wir, dass sich die Sattelspitze meines alten Sattels extrem weich anfühlte.
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Durchgesessener Sattel[/caption]
Auch in der Ansicht von oben ließ sich deutlich erkennen, dass die Sattelspitze des alten Sattels verbreitert war. Nach Videoanalyse und Druckmessungen mit dem Sattel stellte sich heraus, dass ich meine Hausaufgaben nach dem letzten Bahntest gut gemacht hatte. Durch meine weiterentwickelte Aeroposition hatte ich eine leicht andere Sattelposition eingenommen. Dadurch haben sich zusätzlich zur Materialermüdung meines Sattels neue Probleme an der Kontaktstelle Sattel entwickelt.
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neuer Sattel (links) vs. alter Sattel (rechts)[/caption]
Nach dem Austausch des Sattels und einer minimalen Korrektur der Satteleinstellung kann ich meine Ausfahrten nun wieder schmerzfrei genießen. ;)
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abschließende Überprüfung der Sitzposition[/caption]