Klarer See, sanfte Hügel, Sonne und gute Stimmung! Das ist für mich der Ironman 70.3 Kraichgau. Bereits drei Starts sowie unzählige Trainingseinheiten auf der Strecke habe ich im Kraichgau zu verzeichnen. Bevor es für viele am Sonntag wieder heiß hergeht, möchte ich gerade denen, die zum ersten Mal im Kraichgau an der Startlinie stehen, ein paar Eindrücke und Tipps geben.
Samstag
Am Samstag gilt es für die Athleten, die Startunterlagen zu holen und den Check-In vorzunehmen. Beides ist für die Starter der Mitteldistanz nur am Samstag möglich.
Wechselwege in T1 abgehen, Beutel aufhängen und Position merken
Mit dem Startpass (wenn vorhanden) und dem Personalausweis können in Bad Schönborn die Startunterlagen abgeholt werden. Danach geht es für Athleten und Betreuer an den ca. 6 Kilometer entfernten Hardtsee. Während es für die Athleten zuerst um den ordnungsgemäßen Check-In geht, können die Supporter hier bereits das kühle Nass antesten.
Nehmt euch Zeit, die Wege abzulaufen und einzuprägen. Hängt eure Beutel auf und merkt euch auch hier die Position. Nehmt alles vom Rad mit, was dort nicht über Nacht sein muss. Ich habe auch beispielsweise meine SRAM Akkus immer abgemacht. So habt ihr auch nochmals die Chance, die Akkus zu laden, falls dies noch nicht geschehen ist. Der Helm muss aber über Nacht in der Wechselzone bleiben.
Sonntag - Race Day
Seit 2 Jahren wird der Schwimmstart entzerrt - durch den Rolling Start. Hierbei gehen rund 10 Minuten nach den Profi-Damen die Agegrouper nach selbst eingeschätzter Schwimmleistung in Sekundenabständen ins Wasser.
Profi-Tipp von Laura Zimmermann: "Ganz links in den See laufen, da ist es etwas flacher und sanfter abfallend"
Nach dem Schwimmen geht es über die B3 flach weg vom See, in das Land der 1000 Hügel. Hier empfiehlt es sich, sich erstmal zu versorgen und zu konzentrieren. Zumeist hat man auf diesem Abschnitt auch Rückenwind ruhig bleiben.
Alle danach folgenden Berge/Wellen sind gut zu fahren. Ein wichtiger Knackpunkt kommt bei ca. Kilometer 35 in Gochsheim - der Kirchbuckel. Frühzeitig runterschalten und nicht versuchen, "drüber zu drücken", auch wenn die Stimmung dazu einlädt!
"Ein wichtiger Knackpunkt kommt bei ca. Kilometer 35 in Gochsheim - der Kirchbuckel."
Ab km 70 folgen die meisten Höhenmeter direkt aufeinander. Hier geht es nach Tiefenbach hoch, kurz scharf runter, dann Eichelberg und wieder runter (sanft, man muss also auch wieder arbeiten) und dann den Schindelberg wieder hoch. Die Laufstrecke im Kraichgau ist anspruchsvoll und selbst für frühe Starter ab der zweiten Runde voll. Wichtig: die Beine zu Beginn bergab nicht direkt zerstören und übereifrig loslaufen. Locker laufen lassen und reinkommen. Normal ist der Triathlon im Kraichgau immer ein Hitzerennen und bietet wenig Schatten auf der Laufstrecke, daher ist die Kühlung mit den angebotenen Schwämmen wichtig. Im von IRONMAN selbst ernannten Energy LabKraichgau (in der zweiten Hälfte der Laufrunde nach km 5) inmitten der Felder steht die Sonne immer hoch und brennt erbarmungslos.
Hier noch meine Tipps
... für das Rennen allgemein: keine Experimente. Egal ob mit Material, Equipment und erst recht nicht mit der Versorgung damit steht und fällt das Rennen.
... für Samstag: Abends die Bundesliga anschauen. Einfach geil, solche Hochgeschwindigkeits-Rennen!
... für die Supporter: schlaft im Zelt oder Auto vor Ort und gönnt euch die Party am Abend mit Live-Musik am See.