Zur Erklärung:
Ein normales Gebiss weist einen horizontalen Überbiss (Overjet) von 2 bis 3 mm und einen vertikalen Überbiss (Overbite) von 1 bis 2 mm auf. Die Oberkieferfrontzähne stehen also einen kleinen Tick vor den Unterkieferfrontzähnen und überragen diese um 1 bis 2 mm. Bei meinem Ausgangsbild ist deutlich zu sehen, dass vor allem der Overjet, allerdings auch der Overbite zu gering ausgeprägt sind. Zum leichteren Verständnis - mein Unterkiefer hätte gerne mehr Platz nach vorne, ist jedoch durch das ,,Hindernis Oberkieferfront eingesperrt. Mein Kausystem befand sich in einem sogenannten Zwangsbiss.Wir beschlossen nach Abschluss der Vorbehandlungen die Therapie mit einer festen Zahnspange fortzuführen. Ziel dabei war, den Winkel der Oberkieferfront so einzustellen, dass der Unterkiefer mehr Platz erhält. Eine weitere Maßnahme für das Platzschaffen war das ,,Slicen im Unterkieferfrontzahnbereich (minimaler Schmelzabtrag in den Zahnzwischenräumen) und die korrekte Ausrichtung der Zahnachsen.
Im Laufe der Behandlungen testeten wir des weiteren alle Zähne kinesiologisch aus. Dabei kamen wir zu dem Ergebnis, dass ein aufgrund einer Nichtanlage des bleibenden Zahnes verbliebener Milchzahn ein Störfeld in meinem System darstellte. Ich entschloss mich dazu, den Milchzahn entfernen und die Lücke durch ein Implantat versorgen zu lassen.
Da ich meine Nächte wohl leider wie ein großer Teil der Bevölkerung dazu nutze, durch Pressen und Knirschen meinen Stress abzubauen, trage ich nachts eine Michigan-Schiene (= Aufbissschiene). So wird meine Kausystem entlastet und die Kaumuskulatur verspannt weniger.
Zur Verlaufskontrolle meiner gesamten Behandlung führten wir vor, während und nach meiner kieferorthopädischen Behandlung 3D-Wirbelsäulenvermessungen und Fußdruckmessungen durch, um klinische Fragestellungen der objektiven und quantitativen Analyse der Körperstatik und -haltung darstellen zu können.
Fazit:
Nach Abschluss meiner Therapie kann ich sagen, dass ich seltener unter Kopfschmerzen und Migräne leide und auch meine Muskulatur im Nackenbereich einen deutlich geringeren Tonus aufweist. Dadurch bin ich im Schultergürtel beweglicher geworden und fühle mich beim Schwimmen bei der Überwasserphase entspannter. Auf dem Zeitfahrrad kann ich eine optimierte aerodynamische Haltung einnehmen, indem ich beispielsweise länger die aktive Position realisieren kann.