Achtet darauf, Verpackungen aller Art zu meiden, soweit es möglich ist. Nutzt einen
Wassersprudler anstelle von Einweg- oder Mehrweg-Flaschen. Verwendet lose verpacktes Obst und Gemüse, nehmt eine Aufbewahrungsbox mit an die Fleisch- oder Käsetheke oder noch besser: direkt zum Metzger oder zur Käserei eures Vertrauens. Bei mir haben sich dafür diese Edelstahl-Behälter bewährt:
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Übt euch auch in Verzicht. Überlegt euch genau, ob ihr ein Lebensmittel wirklich benötigt, das in mehrere Schichten Plastik eingeschweißt ist - oder ob es nicht eine Alternative dafür geben könnte? Schaut mal in einem Unverpackt-Laden vorbei, besucht Hofmärkte oder den Wochenmarkt! Ich habe mittlerweile immer ein paar Stoffbeutel für Obst und Gemüse, Teigwaren und lose, trockene Lebensmittel mit dabei. Ebenso haben sich bei mir diverse
Glas-Behälter bewährt, bei denen man seine Einkäufe zu Hause dann nicht einmal umfüllen muss.
Die Kehrseite und ein Folgeproblem
Der Verzicht auf Plastikverpackungen hat jedoch auch einen Nachteil für unsere Wirtschaft: mit zunehmendem Verzicht auf Einmalplastik steigt die Menge der Lebensmittel, die weggeworfen wird. Das Deutsche Verpackungsinstitut weist darauf hin, dass Verpackungen auch dazu da sind, die Haltbarkeit von Lebensmitteln zu gewährleisten und sie vor Sauerstoff, Licht aber auch Reifegasen zu schützen. Eine verpackte Gurke hält sich ca. 3 Tage länger als eine unverpackte Gurke. Die Prognose der Experten: Der Verzicht auf 1% Verpackung bedeutet 10% mehr weggeworfene Lebensmittel. Hier merkt man: es kommt auf uns alle und unser gesamtes System an. Jeder muss mitmachen und zu Veränderungen bereit sein.
Einen guten Artikel zu diesem Thema findet ihr übrigens
hier.
"Es kommt auf uns alle an. Jeder muss zu Veränderungen bereit sein."
Mal ehrlich: haben wir uns nicht schon daran gewöhnt, dass unsere benötigten Lebensmittel rund um die Uhr für uns verfügbar sind? Dass wir selbst an einem Samstag Abend noch vor einem prall gefüllten Supermarktregal stehen und aus dem Vollen schöpfen können? Aber: muss das wirklich sein? Und wenn ja: zu welchem Preis?
Knapp 30% der produzierten Lebensmittel wandern direkt in den Müll. 30%! Ist das unser Ernst? Erst kürzlich las ich eine Untersuchung darüber, dass auf unserer Welt wieder mehr Menschen Hunger leiden und wir werfen ein Drittel unserer Lebensmittel in den Müll? Finde den Fehler. Sollten diese 30% nun durch den Verzicht auf Plastikverpackungen noch mehr ansteigen, wäre das fatal.
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Quelle: Statista https://de.statista.com/infografik/13597/bundeslaender-nach-verschwendeten-lebensmittel/[/caption]
Mein persönlicher Plan
Mein persönlicher 5 Punkte-Plan für weniger Lebensmittelverschwendung:
- ich kaufe bevorzugt regionale und saisonale Produkte ohne lange Transportwege und ohne Verpackungen. Ich stelle mir immer öfter die Frage "brauche ich das wirklich?" und schärfe mein Bewusstsein für mehr Qualität statt Quantität in meinem Leben.
- Kreativität: sollte es beim Einkaufen einen Artikel von meinem Einkaufszettel nicht mehr geben, halte ich direkt vor Ort die Augen nach einer möglichen Alternative offen und wage das ein oder andere Experiment.
- zweite Chance: ich nutze Apps wie "to good to go" - die für mich beste App zur Rettung von Lebensmitteln überhaupt. Hierüber lerne ich regelmäßig neue und tolle Restaurants kennen, die ich selbst nie besucht hätte - oder erhalte auch Lebensmittel, die ich so spontan nicht gekauft hätte. Mein Sushi-Laden um die Ecke gibt beispielsweise jeden Abend riesige Pakete mit frischen Sushi-Teilen für ein paar Euro ab. Probiert die App unbedingt mal aus!
- Selbermachen: ich versuche, so viel wie möglich selbst zu kochen und so wenig Fertiggerichte wie möglich zu kaufen. Auch fürs Büro und unterwegs habe ich mir für trockene Lebensmittel tolle, nachhaltige Boxen aus Bambus bzw. aus - Achtung: Weizen (!) gekauft, in denen ich mein Essen einfach mitnehmen kann. Für Lebensmittel wie Curries, Suppen oder Gerichten mit Sauce nehme ich die oben bereits verlinkten Edelstahl-Boxen. Das Thema "Außer-Haus-Verpflegung" ist übrigens Teil des Aktionsplans "Lebensmittel wertschätzen" unseres Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung, das es sich zum Ziel gemacht hat, bis 2030 unsere Lebensmittelabfälle zu halbieren.
- Veggie ist Trumpf: früher war Fleisch etwas richtig besonderes - erinnert euch mal an Omas Sonntagsbraten! Heutzutage haben wir auch hier das Problem der ständigen Verfügbarkeit. Mittlerweile trägt die weltweite Viehwirtschaft zu einem Fünftel der globalen Treibhausgas-Emissionen bei. Aufschnitt zum Frühstück und zum Abendessen, dazwischen noch ein Steak oder eine Currywurst zum Mittagessen? Das muss nicht sein. Ich persönlich ernähre mich fast ausschließlich vegetarisch - und auch, wer auf Fleisch nicht gänzlich verzichten mag, findet auf unserer Knowledge Base viele tolle und leckere Veggie-Rezepte für den ein oder anderen fleischfreien Tag.
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Eines meiner Lieblingsrezepte auf der Knowledge Base: unser gebackener Kartoffelsalat[/caption]
PS: Top-Athleten wie Laura Philipp und Jan Frodeno machen es vor: man schafft es auch ohne Fleisch aufs Treppchen! :-)
Die Planetary Health Diet
Zum Abschluss der Ernährung im Alltag ein interessanter Blick über den Tellerrand: in einer aktuellen Studie von 37 Forscherinnen und Forschern aus 16 Ländern wurde die so genannte "planetary health diet" entwickelt - der hieraus entwickelte Speiseplan lädt zum Nachdenken ein. Mehr dazu findet ihr in
diesem Artikel.
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Quelle: Statista https://de.statista.com/infografik/16753/der-perfekte-speiseplan-fuer-mensch-und-umwelt/[/caption]
Part 2- Sporternährung
Natürlich gelten die oben genannten Punkte nicht nur für eure alltägliche Ernährung sondern auch für die Produkte, die ihr im Zusammenhang mit eurem Training konsumiert. Daher gibt es nun ein paar von uns geprüfte und für gut befundene Alternativen.
Spitzenreiter der Sport-Produkte sind sicherlich Protein-Produkte jeglicher Art: Pulver, Riegel und Co. Auch hier gibt es tolle Alternativen. Hier kommen meine Top 3:
- Bio-Mandelproteinpulver von Naduria: Das Pulver schmeckt relativ geschmacksneutral und hat eine super Konsistenz. Ich mische gern 2-3 EL davon in meinen morgendlichen Porridge oder verarbeite es in Shakes. Gekauft habe ich es bislang ganz einfach im dm Drogeriemarkt. Ich mag das Produkt sowie das Unternehmen sehr gerne - aktuell werden alle Verpackungen auf plastikfreie Verpackungen umgestellt. Das Credo: "Teil unseres Unternehmenserfolgs soll nicht nur in Umwelt- und Sozialprojekte fließen, sondern der Unternehmenserfolg an sich soll bereits umwelt- und sozialverträglich erzielt werden." - Daumen hoch!
- Proteinshakes des Startups the nu+ company aus Dresden- tatsächlich bin ich auf die Produkte über Instagram aufmerksam geworden. Sie kommen plastikfrei in Karton und kompostierbarem Tütchen verpackt, enthalten 100% pflanzliche und natürliche Inhaltsstoffe und obendrein neben einer ordentlichen Portion Proteinen eine Menge Ballaststoffe für einen glücklichen Darm. Schleckermäuler finden bei den Jungs von nu übrigens auch nachhaltige und gesunde Schokolade.
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Für jedes verkaufte Produkt pflanzt das Team von nu einen Baum in einem Aufforstungs-Projekt[/caption]
- Protein aus Insekten. Was eklig klingt, schmeckt eigentlich ganz gut. Im Ernst: ich war neugierig und habe die Produkte selbst probiert. Meine Erkenntnis: die größte Hürde sitzt wirklich in unserem Kopf - und das völlig zu Unrecht. Essbare Insekten könnten viele Ernährungsprobleme unserer Welt lösen, denn ihre Produktion kommt mit deutlich weniger Ressourcen aus als die Produktion von Fleisch. Zudem liefern uns Insekten richtig viel Protein und Kalzium. Wer sich nicht vorstellen kann, in einen Mehlwurm oder in einen Grashüpfer zu beißen: das müsst ihr auch nicht. Es gibt eine Reihe von guten Produkten, bei denen die Insekten getrocknet und fein zermahlen werden. Ich habe das Produkt von Isaac aus gemahlenen Buffalo-Würmern getestet und für gut befunden. Ich habe es einfach in Keksen und Riegeln beigemischt, die ich mir in die Trikottasche gepackt habe.
Ansonsten gibt es gerade während der Trainingssessions viele umweltfreundliche Alternativen zu Riegeln oder Gels. Bei kürzeren Einheiten schwöre ich auf kalten Fencheltee mit einem Schuss Honig, ansonsten reicht mir persönlich meist Wasser aus, auf längeren Ausfahrten mische ich meine Trinkflaschen mit einem Mix aus 1/4 Wasser, 2/4 Fencheltee, 1/4 Trauben- oder Apfelsaft und ein bisschen Salz. Zum Mitnehmen in der Trikottasche haben sich einfach nur eine Banane, aber auch Trockenfrüchte wie zB getrocknete Aprikosen und Datteln sowie Nüsse bewährt.
Sowohl im Training als auch im Wettkampf habt ihr bei unserer #roadtoroth letztes Jahr von Simon seine Eigenverpflegung kennengelernt, die er
anhand des Rechners von triathlon-szene.de zusammengemischt hat. Wir haben mittlerweile viele positive Rückmeldungen dazu bekommen, weshalb wir euch diese Variante zu herkömmlichen Riegeln und Gels nicht vorenthalten möchten.
Zu guter Letzt können wir euch noch die Verpflegung von Meltonic empfehlen, die im südlichen Loiretal sowie in der Bretagne gemeinsam mit viele fleißigen Bienen
Energygel auf der Basis von Honig produzieren, das man in
wiederverwendbare, kleine Tuben umfüllen kann.
Ihr seht: Eat. Train. Sleep. Repeat kann durchaus auch im Einklang mit unserer Natur stattfinden packen wir es an!