An keinem Tag im Jahr werden so viele Ziele gefasst wie an einem 31.12. Und am 01.01. werden viele davon schon wieder über Bord geworfen. Damit es mit euren Zielen klappt, hier ein paar Informationen über die bewusste Arbeit mit Zielen. Keine Bange: daraus lassen sich auch mentale Sofortmaßnahmen für schwache Momente ableiten.
Um sich neue Ziele zu setzen bedarf es nicht zwingend einer Analyse des Ausgangszustands, vgl. mein Beitrag zum Saisonausklang. Ziele dürfen jederzeit gesetzt werden.
Der eigenen Motivation zuliebe sollten deine gesteckten Ziele auf deine Lebensumstände angepasst und mit den dir zur Verfügung stehenden Mitteln und Ressourcen realisierbar sein.
Film ab! So tun als ob
In der Politik hieß es mal: 'Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen'. Anders ist das im Mentaltraining. Hier sind Visionen bzw. Visualisierungen erlaubt, ja sogar erwünscht. In Visualisierungen stecken neben Hinweisen zu Motivationstreibern viele Informationen über dich und deine Funktionsweise.
Stell dir vor, du hättest dein Ziel erreicht. Wie fühlt sich das an? Was siehst dü Wo siehst du dich? Beschreibe dein Umfeld? Was hörst dü Vielleicht kannst du etwas riechen oder schmecken?
Achte auf die Gefühle, die in dir hochsteigen, während du davon träumst, dein Ziel bereits erreicht zu haben.
"In Visualisierungen stecken nützliche Hinweise für deine Zielarbeit."
Welcher Typ bist du vorrangig? Finde deine Motivationstrigger
Deine innere Kommunikation gibt Aufschluss darüber, wie du denkst, funktionierst, welche Informationen du vorranging speicherst und was dich triggert. Es gibt Menschen, die denken vorranging in Bildern und Filmsequenzen. Man bezeichnet sie als visuelle Typen.
Andere vernehmen in erster Linie Geräusche, z.B. Wasserplätschern, Applaus. Diese werden als auditive Typen zusammengefasst. Die dritte große Gruppe bilden die kinästethischen Typen, d.h. Menschen, die über das Gefühl gehen.
Festzustellen ist dies entweder anhand von
- Erinnerungen (An was erinnerst du dich beim Gedanken an deinen letzten Urlaub?) oder
- dem Gesagten (Mal schauen... (visuell) / Ich habe gehört... (auditiv) / Vom Gefühl her... (kinästethisch)).
Hier gilt: einmal ist kein Mal. Jeder Mensch hat einen dominanten Kanal, in dem er am meisten spricht und am besten Informationen empfängt und behält. Aber doch nicht immer.
Bei letzterem Punkt ist zudem die sprachliche Varianz zu berücksichtigen. Wenn du dies bei dir ausreichend beobachtet hast, kannst du diese Erkenntnisse in Deine Zielarbeit aufnehmen.
Attraktive Ziele schaffen
Nicht alle Ziele sind per se attraktiv. Einige haben es in sich: sind mit Qualen verbunden, kosten Überwindung, sind zeitintensiv... Mental Trainierende haben attraktive Zielbilder und können sich jederzeit mit ihrer Zielvisualisierung motivieren.
In schwachen Momenten nutzen sie kleine Stellschrauben, um sich entscheidenden Motivationsschub zu geben. Hier eine kleine Kostprobe für visuelle Typen: Visualisiere dein Ziel. Wenn du möchtest, kannst du dein Zielbild bunter machen, kontrastreicher, farbenfroher.
Und schau mal, was dies in dir auslöst. Bringe es anschließend wieder in seinen Originalzustand. Zum Vergleich kannst du es gerne schwarz/weiß einfärben. Schaue, wie dies dein Gefühl dazu verändert. Bringe es wieder in seinen Originalzustand zurück.
Zieh das Bild nun ganz nah an dich heran. Was verändert sich für dich? Lass dir mindestens zwei Minuten Zeit, um dich in jede Perspektive einzufühlen.
Bevor du diese Übung beendest, bringe das Bild wieder in seinen Originalzustand.
"Mental Trainierende arbeiten bewusst und zielorientiert mit ihrem Zielbild."
Das Geheimrezept
...gibt es nicht. Jeder Mensch funktioniert anders, jeder springt auf etwas anderes an. Deswegen gibt es kein passe-partout-Rezept mit allgemeiner Gültigkeit für alle.
Im individuellen Coaching sind die persönlichen Treiber allerdings schnell zu ermitteln. Sind diese erst einmal bekannt, ist es ein Leichtes, auch für andere Problembereiche eine geeignete Lösung zu finden.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Herumvisualisieren.