Das Ermitteln der Leistung in Watt kann jeder Powermeter - es ist schließlich die Grundfunktion. Viele Leistungsmesser können heute aber noch viel mehr und das spannende daran ist, dass einige dieser neuen Funktionen schon fast alleine die Anschaffung eines Powermeters rechtfertigen.
Es gilt also vorab zu vergleichen welcher Funktionsumfang gegeben ist. Doch welche Möglichkeiten gibt es und was macht Sinn?
Tritteffizienz
Effizienz - nicht Frequenz! Einer meiner Lieblingsfunktionen. Denn hier steckt insbesondere beim Hobbyathleten und Weekend-Warrior meist noch enormes Potential. Mir fällt in Trainingslagern oft auf, dass viele Athleten die Zugphase, also dass nach-oben-ziehen des Pedals, nicht wirklich trainiert haben und dadurch Leistung verschenken und die Muskulatur zu einseitig belasten.
Es geht also um die Druck- und Zugverteilung während einer Kurbelumdrehung. Dabei wird die Krafteinleitung über die 360 Grad Rotation der Kurbel gemessen.
Echtzeitdaten helfen die gewonnene Information direkt ins Training einfließen zu lassen um so die Effizienz einer Umdrehung zu verbessern.
Einige moderne Radcomputer wie zum Beispiel die Edge-Serie von Garmin beherrschen die Anzeige dieser Daten bereits.
Balance
Diese Funktion ist natürlich nur bei beidseitig messenden Systemen möglich und zeigt einfach und schnell an, ob Dysbalancen vorliegen, die durch entsprechendes Training auszugleichen wären. Ermittelt wird also prozentual wieviel Leistung mein Linkes und wieviel mein rechtes Bein entwickeln.
Besonders sinnvoll ist die gemeinsame Anzeige von Tritteffizienz und Balance.
Denn mit diesen Werten lässt sich die volle Rotation der Kurbel an beiden Beinen visualisieren, die Dysbalance ausmerzen und gleichzeitig die Effizienz verbessern.
Pedalsmoothness
Diese Funktion zeigt dir die Flüssigkeit der Beinbewegung an. Es ist das Verhältnis zwischen durchschnittlicher und maximaler Kraft bei einer Kurbelumdrehung, gemessen in Prozent.
Auch diese Funktion ist hilfreich für die Entwicklung eines effizientes Trittmusters.
SPIN
Früher nur an ganz wenigen Standorten auf der Welt möglich, kann ich mir diese Funktion nun ins eigene Wohnzimmer holen. Ein Spin ist die grafische Abbildung der Leistungsentwicklung über die 360 Grad einer Kurbelumdrehung.
Hier kann ich sogar grafisch sofort meine Negativenergie - ja die gibt es bei vielen Athleten - erkennen. Negativenergie entsteht dann, wenn die Zugkraft kleiner ist, als das Eigengewicht des Beines, wenn ich also weniger das Pedal nach oben ziehe, als es von dem Gewicht meines Beines nach unten gedrückt wird.
Die erweiterten Werte nutzen
Für alle die nun Lust haben richtig an Ihrem Trittmuster zu arbeiten, bietet sich im eigenen Wohnzimmer und auf der Rolle die beste und einfachste Möglichkeit. Diese Funktion wird aktuell nicht von Radcomputern unterstützt, sondern funktioniert nur über ein Notebook oder Computer, der mit dem Powermeter verbunden wird.
Die Datenübertragung erfolgt per ANT+-Stick oder Bluetooth. Rotor bietet zum Beispiel für seine INPower und 2INPower-Leistungsmesser diese Software kostenlos an. Und hier stoßen wir eigentlich schon ins nächstes Kapitel.
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