Manche Klassiker der deutschen Küche kommen einfach viel zu selten auf unsere Teller, findet ihr nicht auch? Mir wurde das vor Kurzem bei einem Abstecher ins Schwobeländle bewusst, als ich vor einem dampfenden Teller frischer Schupfnudeln mit Apfelmus saß. Schupfnudeln - ich muss zugeben, ich habe sie seit Ewigkeiten nicht mehr gegessen - sie gehören auch nicht wirklich zu meinem alltäglichen Speiseplan.
Aber warum eigentlich? Sind sie denn so ungesund? Als ich da so vor meinem Teller saß musste ich zugeben, dass ich eigentlich sehr wenig über diese Speise weiß. Also habe ich mich auf Spurensuche begeben.
Die Schupfnudel war einst als Gericht der Landsknechte während des Dreißigjährigen Krieges bekannt. Die Soldaten formten aus der ihnen zugeteilten Mehlration und Wasser längliche Nudeln, die dann zubereitet wurden. Im 17. Jahrhundert, als die Kartoffel in Deutschland importiert und angebaut wurde, wurde das Schupfnudel-Rezept um diese Zutat erweitert und es entwickelten sich gerade im süddeutschen Raum die unterschiedlichsten Rezepte und Zubereitungsarten.
Es gibt viele Variationen - häufig werden Schupfnudeln mit Sauerkraut in der Pfanne gebraten, andere Varianten gehen mit Zimt und Zucker - oder wie in meinem Fall mit Apfelmus - in die süße Richtung.
Nach ein paar Recherchen waren mir gleich mehrere Dinge klar. Erstens: Schupfnudeln wird es zukünftig bei mir öfter geben! Zweitens: eigentlich sind sie wirklich einfach zuzubereiten. Drittens: ich muss das unbedingt mit euch teilen.
Also, ihr Lieben - here we go. Hier kommt meine erste Schupfnudel-Variation mit buntem Gartengemüse aus der Pfanne.
Zutaten für 2 Personen
- 500g mehlige Kartoffeln, geschält und gekocht
- 60-80g Kartoffelstärke
- 2 Eigelb
- Salz und Muskat
- 1 rote Zwiebel
- 1 Zucchini
- 2 Möhren
- 1 rote Paprika
- 1 Bund Petersilie
- 1/2 Bund Basilikum
- Dipp: Kräuterquark
- Olivenöl
- Salz, Pfeffer, Chili
Zubereitung
Zunächst einmal müssen wir die Schupfnudeln zubereiten. Hierzu nehmen wir die gekochten und leicht abgekühlten Kartoffeln und pressen sie durch eine Kartoffelpresse bzw. stampfen sie mit dem Kartoffelstampfer klein. Hierzu kommen die Eigelber, Salz und Muskat sowie die Stärke.
Gebt die Stärke nach und nach hinzu und verknetet sie mit den Händen, die Menge variiert je nach Feuchtigkeitsgehalt der Kartoffeln.
Sobald der Teig nicht mehr an euren Fingern klebt, stellt ihn für ca. 15-20 Minuten zur Seite.
In einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen.
Den Schupfnudelteig in 4 gleiche Teile schneiden, zu einer Rolle rollen und in einzelne ca. 2cm breite Stücke schneiden. Die Stücke einzeln zu Schupfnudeln rollen und in das Wasser geben. Eine gute Anleitung habe ich hier gefunden:
Sobald die Schupfnudeln an der Oberfläche schwimmen solltet ihr sie aus dem Wasser fischen.
Die Zwiebel in feine Ringe, das komplette Gemüse in feine Würfel schneiden. Die Kräuter fein hacken.
In einer großen Pfanne das Olivenöl erhitzen. Die Zwiebel sowie die frischen Schupfnudeln hineingeben und kurz anbraten. Alles Gemüse, die Gewürze und die Kräuter dazugeben und unter regelmäßigem Wenden für ca. 5-8 Minuten braten, bis die Schupfnudeln goldbraun sind.
Mit einem Klecks Kräuterquark (Joghurt mit frischen Kräutern schmeckt auch gut dazu!) servieren und genießen.