Seit diesem Jahr ist das LIV Avow - eines der wenigen Triathlonräder, das speziell für Frauen entwickelt wurde, erhältlich.
Die spezielle Rahmenform wurde anhand von zahlreichen Studien auf die besonderen weiblichen Körperproportionen ausgearbeitet. Die Zeitmaschine aus der Bikeschmiede GIANT soll somit komplett auf die Bedürfnisse von Frauen abgestimmt sein: ein aerodynamisches Leichtgewicht mit vielen Einstellmöglichkeiten, das Geschwindigkeit, tolles Design und Komfort vereint. Das Avow ist in drei Varianten zu erhalten. Das Topmodell liegt preislich bei 7.799,90 EUR , mit der mittleren Ausstattung bekommt man es für 5.799,90 EUR, die günstigste Variante kostet 2.999,90 EUR. Alle Modelle sind mit einer Shimano-Schaltgruppen ausgestattet.
"Ein aerodynamisches Gesamtpaket"
Das Avow überzeugt vor allem in Sachen Aerodynamik und Design. Es verfügt über ein integriertes Trink- und Verpfelgungssystem. Mit der dreidimensionalen Lackierung kommt eine neue Digitalprinttechnik zum Einsatz, durch die eine spezielle Tiefenwirkung erzielt wird.
Technische Daten
Rahmengrößen | S/ M/ L |
Lenker | AeroDrive Tri composite base bar w/ composite extensions |
Vorbau | AeroDrive Tri, alloy |
Schalthebel | Shimano Ultegra Di2 TT w/ Dura Ace Di2 Single Button Bar End |
Umwerfer | Shimano Ultegra Di2, Electronic |
Schaltwerk | Shimano Ultegra Di2, Electronic |
Bremshebel | Shimano Ultegra Di2 TT |
Kassette | Shimano Ultegra 11x28, 11-speed |
Kette | KMC X11 SL |
Kurbelsatz | Vision Trimax Alloy, 36/52 |
Innenlager | Vision Press Fit |
Das Avow Advanced Pro 1 im Test
Nach längere Überlegung habe ich mich im April für das LIV Avow Advanced Pro 1 entscheiden und es bei Three Oak in Dreiech gekauft. Es ist die mittelpreisige Variante und verfügt über eine Shimano Ultegra Di2 11-fach. Die Schaltgriffe sind zum einen am Lenker, zum anderen an den Extensions befestigt. Damit kann man sowohl im Oberlenkergriff, als auch in Aeroposition hervorragend schalten. Dies ist meine erste elektrische Schaltung und es war mit die beste Entscheidung bei der Anschaffung. Sie funktioniert reibungslos, hat eine super Akkulaufzeit und ist einfach und schnell aufgeladen.
Der Anschluss vom Ladekabel ist in der fest montierten Verpflegungsbox auf dem Oberrohr zu finden und leicht zugänglich. Wie bereits angesprochen, haben die Entwickler des Rads großen Wert auf die Aerodynamik gelegt. Angefangen beim Tiathlonlenker, der aus einem Stück gefertigt wurde, über das integrierten Trink- und Verpflegungssystem und den aerodynamisch verbauten Bremsen, bis hin zur Sattelstütze bildet das LIV ein windschnittiges Gesamtpaket. Zugebenermaßen bin ich mit jedoch mit dem Trink- und Verpfelgungssystem sehr unzufrieden.
Das Trinksystem wackelt bei schnellen Abfahrten und schlechten Bodenverhältnissen stark und der Strohhalm ist viel zu kurz, um damit ordentlich zu trinken. Die Verpflegungsbox ist so klein, dass gerade einmal zwei Gels hineinpassen, zudem lässt sie sich aufgrund des Silikondeckels nicht richtig schließen. Beim ersten Wettkampf habe ich auf dem ersten Kilometer gleich ein Gel verloren.
Inzwischen habe ich mir ein Klettband darum gemacht und nur noch Dinge darin verstaut, an die ich beim Fahren nicht heran muss (Kartusche). Hier also ein großer Minuspunkt, habe mir aber sagen lassen, dass sich GIANT bereits eine Lösung überlegt hat, die aber natürlich wieder mit finanziellem Aufwand zusammenhängt.
Bei den Laufrädern habe ich mich gegen die vom Hersteller angebotenen entschieden und meine bereits vorhandenen Swiss Side Hadron 625 montiert. Da diese jedoch Aluflanken haben, mussten die Bremsblöcke noch geändert werden, was aber ziemlich gut funktionierte. Vor der ersten Ausfahrt habe ich das Rad professionell auf meine Körpergröße und Geometrie einstellen lassen, alle Komponenten waren problemlos verstellbar.
Mit dem Avow war man zumindest in dieser Saison ein optischer Hingucker. Eher selten, dass ich nicht auf dieses schöne Rad angesprochen wurde. Die Lackierung ist neuartig und einzigartig. Genau wie die Tatsache, dass es endlich einen Hersteller gibt, der sich auf die weibliche Geometrie konzentriert und toll designte Räder produziert.
Dass man für ein Triathlonrad mit dieser Ausstattung etwas tiefer in die Tasche greifen muss, steht meiner Meinung nach außer Frage. Vergleicht man die Avow Serie aber mit anderen Herstellen, so stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis auf jeden Fall!
Fazit
Da das Avow mein erstes Triathlonrad ist, habe ich keine anderen Vergleichsmöglichkeiten. Überzeugt kann ich aber sagen, dass der Umstieg vom normalen Rennrad zum Aeroflitzer genau die richtige Entscheidung war. Ich konnte meine Radzeiten auf den beiden Mitteldistanzen, die ich bereits in der vorherigen Saison mit meinem Rennrad absolvierte, deutlich verbessern. Natürlich spielen dort auch andere Faktoren eine Rolle, trotzdem ist das Rad einer davon.
Als sehr wichtige und unerlässliche Maßnahme sehe ich ein Bikefitting an, denn wer nach dem Radfahren noch ordentlichen und ohne Schmerzen laufen will, sollte gut auf seinem Fahrrad positioniert sein. Trotz kleiner Minuspunkte bei Verpflegungs- und Trinksystem war das Avow die absolut richtige Anschaffung, das Preis-Leistungsverhältnis stimmt, die Technik überzeugt und das Design erfüllt wohl jeden Mädchentraum!