Beim richtigen Kraulen sind die Bewegungen dynamisch und schnell, präzise und gut durchdacht. Während jede Faser deines Körpers aktiv ist, geben deine Arme den Takt vor. Sie entscheiden beim Kraulen über dein Tempo und die Effizienz deiner Bewegung.
90% deines Vortriebs erlangst du beim Kraulen durch deinen Armzug. Dabei gilt: Je besser dein Armzug, desto schneller bist du.
Erfahrene Kraulschwimmer haben die Schwimmtechnik meist schon so verinnerlicht, dass sie sie im Wasser ohne nachzudenken abrufen können. Wir haben die wichtigsten Aspekte für deinen Kraularmzug Armzug beim Kraulen zusammengefasst. Denn nur wenn der Armzug genauso gut funktioniert, wie deine Atmung beim Kraulen oder dein Beinschlag und deine Wasserlage, kannst du das beste aus dir herausholen.
3 Elemente eines guten Armzugs: Armstreckung, Hände, Ellenbogen
1. Strecke deine Arme zum Eintauchen so weit wie möglich nach vorne
Versuche deine Armspannweite voll auszunutzen. Je weiter du mit deinem Arm vor deinem Körper ins Wasser eintauchst, desto weniger Armzüge brauchst du für deine Bahn. Der Effekt dahinter hängt mit dem „Wasserfassen“ zusammen. Wasserfassen beschreibt das Wegschieben des Wassers mit den Händen, wodurch du dich beim Schwimmen vorwärts drückst. Kannst du mehr Wasser wegschieben, gewinnst du auch mehr Antrieb nach vorne.
2. Öffne deine Hände ein klein wenig
Mit leicht geöffneten Händen bist du im Wasser schneller unterwegs. Die Tierwelt macht es mal wieder vor: Frösche und Bieber sind mit ihren Schwimmhäuten einfach die effektiveren Schwimmer. Auch deine Hände haben durch die leichte Öffnung eine größere Fläche, mit der sie sich vom Wasser abdrücken können. Sie fassen automatisch mehr Wasser und du schwimmst schneller. Durch die kleinen Wasserstrudel zwischen deinen Fingern lernst du, den Wasserdruck besser wahrzunehmen. Leicht geöffnet verbrauchst du zudem weniger Energie beim Schwimmen – weil du deine Hände nicht so angespannt zusammenpresst.
Richtiges Eintauchen
Deine Hände sollten beim Eintauchen immer in Verlängerung zu deiner Schulter sein. Sind sie zu weit links oder rechts, legen sie im Wasser unnötige Strecken zurück und du schwimmst weniger ökonomisch.
3. Nutze den Hebeleffekt der „stehenden Ellenbogen“
Stell dir deinen Arm als eine Art Hebel vor. Du tauchst ihn vor dir ins Wasser ein, lässt den Ellenbogen stehen und ziehst dich an ihm vorwärts. Der Hauptfehler vieler Einsteiger liegt darin, den Ellenbogen wegzuknicken. Richtig machst du es:
- indem du vor dem Eintauchen die Ellenbogen oben hältst. Dabei sind Ellenbogen, Unterarm und Handgelenk auf einer Höhe.
- wenn du nun das Handgelenk und den Unterarm vertikal ins Wasser eintauchst. Dabei drücken sie nach hinten – nicht nach unten.
- dadurch, dass du den Ellenbogen in diesem Moment oben stehen lässt. Es entsteht der Hebeleffekt. Dein Unterarm und dein Handgelenk drücken dich gegen den Wasserwiderstand nach vorne ab – wie ein Hebel.
Festige deinen Armzug beim Kraulen durch isoliertes Training
Ziel des korrekten Armzugs ist schnelleres und effektiveres Kraulschwimmen. Dafür kannst du ohne großen Aufwand mit Paddles oder einer Pullbuoy viel erreichen. Diese beiden Schwimmgadgets helfen dir, dich im Training auf deine Arme zu fokussieren.
Paddles und Fingerpaddles für mehr Widerstand
Die Paddles geben deiner Hand mehr Fläche und somit auch einen größeren Widerstand, um Wasser zu fassen. Durch sie lernst du, wie du dich mit Händen und Unterarm richtig gegen das Wasser abdrückst und wie sich das Wasserfassen anfühlen sollte. Schwimmen mit Paddles ist ein kleines Krafttraining für deine Arme. Mit ihnen kannst du den Ellenbogen einfach stehen lassen und das Wasserfassen fokussiert angehen, indem du deinen Armzug isolierst.