Gemüsebrühe wird nicht nur für schwäbische Klassiker wie Maultaschensuppe oder Flädlesuppe verwendet, sondern auch zum Verfeinern von vielen Rezepten, wie z.B. der klassischen Tomatensoße.
Da man oft nicht die Zeit hat, vor dem Kochen der eigentlichen Mahlzeit noch eine Gemüsebrühe aufzusetzen und stundenlang durchziehen zu lassen, wird oft zur Instant-Gemüsebrühe gegriffen.
Wer ein Glas Instant-Gemüsebrühe aus dem Supermarkt umdreht und die Inhaltsstoffe liest, findet Hefeextrakt, Aromastoffe, Konservierungsstoffe und teils sogar "kann Spuren von Eier, Soja, Milch enthalten".
Meersalz steht üblicherweise an erster Stelle der Pulver aus dem Supermarkt, was bedeutet, dass diese Zutat den größten Anteil in der Mischung hat (ca. 20%).
Einige Gemüsebrühen-Pulver beinhalten nur 5% Gemüse!
Gemüsebrühe ist ganz einfach selber gemacht und die Zutaten können bunt gemischt werden. Ich verwende üblicherweise ein Bund Suppengrün mit dem, was der Bauer im Ort zur Zeit hineinpackt.
Zutaten
- 1 Bund Suppengrün
- in unserem Beispiel (gesamt 750g)
- 3 Karotten
- 1/2 Knollensellerie
- 1 Petersilienwurzel
- 1 Bund Petersilie
- 1/2 Stange Porree
Zubereitung
Die Karotten und Petersilienwurzel bei Bedarf schälen - bei Gemüse vom Bauern ist dies nicht nötig - und fein raspeln. Den Knollensellerie schälen und ebenfalls fein raspeln.
Den Porree in feine Scheiben schneiden und von Hand in einzelne Ringe teilen. Die Petersilienblätter von den Stängeln trennen. Den Backofen auf 80°C vorheizen.
Das Gemüse auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech ausbreiten, sodass es nicht zu dicht liegt, und anschließend auf mittlerer Schiene in den Backofen geben.
Bei 80°C für circa 6 Stunden trocknen. Die Zeit kann je nach Backofen variieren. Wer zwischendrin das Haus verlassen möchte oder wessen Backofen für solche geringen Temperaturen nicht geeignet ist, kann den Backofen auf 100° hochheizen, ausschalten, das Gemüse bei der Resttemperatur im Backofen lassen und danach den Backofen wieder einschalten.
Das Gemüse darf nicht schwarz werden. Wichtig ist, dass der Backofen während der Backzeit immer mal wieder kurz geöffnet wird, damit die Feuchtigkeit aus dem Backofen entweichen kann. Das Gemüse sollte nach einer und nach zwei Stunden gewendet werden.
Wenn das Gemüse vollständig getrocknet ist, das Blech aus dem Backofen nehmen und über Nacht offen stehen lassen. Nun wird das getrocknete Gemüse mit einem Mörser fein gemahlen - fertig ist die Instant-Gemüsebrühe, die wirklich nur aus Gemüse besteht.
Das Pulver wird in einem dicht schließenden Behälter (z.B. Marmeladeglas) aufbewahrt und ist somit 6 Monate haltbar.
Auch wenn die Menge sehr gering aussieht, lohnt sich die Mühe, denn das Instant-Pulver reicht für 12 Liter Gemüsebrühe (1 Teelöffel Pulver auf 500 ml Wasser).
Der Geschmack ist sehr intensiv, wodurch auf die gleiche Menge Wasser weniger von dem eigenen Instant-Pulver benötigt wird, als von Supermarkt-Pulver. Je nach Geschmack können auch Gewürze wie Curry, Rosmarin, Thymian oder Chili mitverarbeitet werden.
Ebenso kann Salz beim Mörsern hinzugefügt werden. Damit das Pulver universal einsetzbar ist, habe ich darauf verzichtet und füge etwas Salz erst beim Kochen und Abschmecken hinzu. Wenn das Salz bereits dem Pulver hinzugefügt wird, wirkt es konservierend.
Dadurch ist das Pulver (je nach Salzmenge) bis zu 2 Jahre lang haltbar.