Jetzt bloß nicht abreißen lassen! Sport hat so viel mehr zu bieten als Wettkämpfe. Daher Veranstaltungsabsagen mit einem Kopfnicken abhaken und weiter geht das Training - das große Ganze stets im Blick. Wir haben mit Experten und Athleten über die aktuellen Herausforderungen gesprochen und geben dir Mut, nach vorne zu blicken. Unsere Tipps & Tricks für neuen Elan!
Das olympische Motto: Schneller, höher, weiter
Das olympische Motto „Citius, altius, fortius“, was übersetzt so viel bedeutet wie „Schneller, höher, weiter“, ist dir mit Sicherheit ein Begriff. Ist das nicht letztlich für uns alle Sinn der Sache? So einfach und so schön auf den Punkt gebracht: Immer noch ein bisschen besser werden als wir sind.
Alle, die ständig nach einem Leistungsvergleich mit der Konkurrenz streben, persönliche Grenzen ausloten und immer noch einen draufsetzen wollen, sind von den Veranstaltungsabsagen vermutlich tief getroffen. Denn fällt das Ziel „Wettkampf“ weg, plumpsen viele erst mal in ein tiefes (Motivations-)Loch.
Dabei hat Sport weitaus mehr zu bieten als Finish-Lines. Die gesundheitliche Funktion ist hier sicherlich federführend. Mit unserem geliebten #swimbikerun gleichen wir nicht nur Bewegungsmangel aus (in Zeiten von Home Office nun umso wichtiger), sondern fördern gleichzeitig unser Wohlbefinden. Und auch ästhetisch zahlt sich das Schwitzen – ok zugegeben, eher langfristig gesehen – aus. Pädagogisch-psychologisch gesehen steigern wir über den Sport zudem unser Selbstwertgefühl, bauen Aggressionen ab und finden schließlich zu uns selbst. Der Longrun ist für die persönliche Entwicklung und Identitätsfindung eine wahre Wundermaschine. Kurzum: Körperliche Aktivität tut einfach gut! Sollte das nicht Motivation genug sein?
Kurzum: Körperliche Aktivität tut einfach gut! Sollte das nicht Motivation genug sein?
Sicher, du willst auch soziale Funktionen mit dem Sport erfüllen. Aber das ist aktuell einfach kaum drin, abgesehen von gemeinsamen Online-Workouts. Die Zeit, wenn du wieder mit deinen Laufbuddys die Runden im Park drehen kannst, kommt schon wieder. Keine Sorge. Daher nochmal: Tu es für dich! Und sehe es als Chance: Gerade Laufen und Triathlon lässt sich alternativ und individuell verfolgen. Mit unserem Sport haben wir das unglaubliche Privileg, ihn mit wenigen Einschränkungen weiter ausführen zu können (vom Schwimmen mal abgesehen.) Außerdem wirst auch du Sport in erster Linie treiben, weil es dir Spaß macht und einen Ausgleich zum Alltag bietet (jetzt wohl mehr denn je). Du willst dennoch immer noch besser werden? Kein Problem, denn an persönlichen Bestzeiten kann jeder Einzelne trotzdem arbeiten, ganz nach dem Motto: „Better your best“ oder eben „Schneller, höher, weiter“.
Das Schöne: Auch die Konkurrenz wird nicht schlafen ;) – und der nächste Wettkampf kommt bestimmt.
Der Haken: Sport ist nicht gleich Sport
Freizeitsportler mögen von den obigen Aussagen überzeugt sein. Tu ich es eben ab sofort für mich – nicht mehr um an Wettkämpfen teilzunehmen. Ein paar haben vielleicht bereits von vornherein den Standpunkt vertreten: „Ich trainiere einfach, weil ich Freude daran habe“ oder „Ich treibe Sport aus gesundheitlichen Gründen“.
Für ambitionierte Sportler oder gar Leistungssportler, die damit ihr Geld verdienen können und müssen, ist das Thema so leicht nicht erledigt. Ihnen geht es um Rekorde, der Suche nach öffentlicher Anerkennung und Auszeichnungen. Sie definieren sich über ihre sportlichen Leistungen. Diese Personen nehmen nicht nur daran teil – sie wollen gewinnen!
Das Wichtigste, der Wettkampf, fehlt jetzt, und man weiß nicht, wie lange, das ist ohne Zweifel eines der Hauptprobleme.
Prof. Dr. Ansgar Thiel, Direktor am Institut für Sportwissenschaft der Eberhard Karls Universität Tübingen
Das Training dient lediglich als Vorbereitung auf die Leistungsvergleiche. Zielgerichtet, planmäßig, zweckmäßig und ökonomisch werden täglich mehrstündige Einheiten als Wettkampfvorbereitung absolviert. Schlicht aufs Neue quälen. Immer wieder an die Grenzen gehen und diese verschieben. Nur durch das fokussierte Training können die Profis in diese Grenzbereiche vorstoßen. Ohne (oder ewig weit entfernten) Fokus auf einen Wettkampf wird dies ungemein schwieriger. Denn wozu das Ganze, wenn das Ziel, der Wettkampf, wegfällt?
Tipps & Tricks zum richtigen Umgang mit der „Leere“
Wir haben Experten gefragt, wie sie mit der aktuellen Situation umgehen und welche Ratschläge sie haben, um das Beste daraus zu machen.