Zum Beginn der Triathlonsaison finden die ersten Wettkämpfe üblicherweise im Becken statt, da die freien Gewässer (zumindest in Deutschland) noch zu kalt sind. Beim Schwimmen im Becken kann man an der Wende viel Zeit verlieren, wenn man nicht die richtige Technik beherrscht. Dazu gibt es grundlegend zwei verschiedene Techniken: Die Rollwende und die Kippwende (Anschlag plus Abstoß).
Die Rollwende bietet gegenüber einer Kippwende einige Vorteile
Neben der eindeutigen Zeitersparnis einer Rollwende gegenüber einer Kippwende, fördert die Rollwende auch den ausgewogenen Schwimm-Rhythmus durch einen fliegenden Richtungswechsel. Man kann durch die Drehung den Schwung auf die nächste Bahn mitnehmen.
Durch die Kippwende wird der Schwimmfluss zwangsweise kurz abgebremst und muss durch den Abstoß von Null beschleunigt werden.
Hinzu kommt die mentale Komponente, dass ein kurzer Halt am Beckenrand auch Zeit schaffen könnte für Zweifel, da der Kopf kurz von der Schwimmtechnik pausiert. Auch deshalb kann (und sollte) auch mit einer Kippwende die Pause am Beckenrand so kurz wie möglich gehalten werden.
Die Rollwende ist keine Pflicht
Wer sich mit der Rollwende schwer tut und sie nicht flüssig beherrscht, kann an der Wand Zeit verlieren, statt gewinnen. Um die Rollwende im Wettkampf einzusetzen, muss sie im Training umfangreich geübt werden.
Zu Beginn ist es ratsam, die Rollwende nur bei lockeren Einheiten einzusetzen, um die Konzentration auf die korrekte Durchführung zu halten. Mit der Zeit kann die Rollwende dann auch in intensiveren Intervallen umgesetzt werden.
Wer bei der Kippwende bleiben möchte, sollte darauf achten, nicht zu viel Zeit an der Wand zu verlieren. Dafür ist es wichtig, nur mit einer Hand an den Beckenrand anzuschlagen (nicht den Beckenrand greifen) und sofort den Richtungswechsel einzuleiten.
Den Speed nutzen
Egal, welche Wendetechnik angewandt wird: es gilt, dass die höchste Geschwindigkeit innerhalb einer Bahn direkt nach dem Abstoß ist.
Viele Athleten machen den Fehler, dass sie diesen Schub nicht nutzen und zu früh mit dem Armzug starten.
Die allgemeine Regel heißt: abstoßen, gleiten, Beinarbeit, Armarbeit. Hier erfordert es etwas Übung, um den Punkt in der Gleitphase mit Beinschlag herauszufinden, wann mit dem Armzug gestartet wird, bevor die Geschwindigkeit zu sehr nachlässt. Die Beine sollten vor dem Armzug starten, da dann die Gefahr sinkt, den Beinschlag vollständig zu vergessen. Wie wichtig dieser ist, haben wir dir bereits erklärt.
Übung macht den Meister
Wie die Kraultechnik, sollte auch die Wendetechnik im Training geübt werden. Dazu bietet es sich an, auf der 25m-Bahn 8x50m Kraul zu schwimmen und dabei die 5m vor der Wende, die Wende selbst und die 5m danach schnell zu schwimmen. Nach jeden 50m eine Pause von 20 Sekunden einlegen.
Bei manchen Wettkämpfen wird mäanderförmig durch das Becken geschwommen. Das bedeutet: auf Bahn 1 hoch und runter, dann auf Bahn 2 hoch und runter, usw. . Der Wechsel auf die Nachbarbahn beeinflusst die Wende deutlich. Daher empfiehlt es sich, dies auch im Training zu üben.